Der neue Dôjô ist bereits im Herbst 2007 fertig geworden. Im Frühjahr 2008 haben wir dann aber erstmalig auch praktisch damit begonnen, dessen erweiterte Möglichkeiten unseren Bedürfnissen auf dem Schwertweg zu folgen, auch umzusetzen.
Tachigiri no Seigan. Eine Übungsform die vermutlich nicht wirklich von Yamaoka Tesshû entwickelt worden ist, den Kendôtreibenden durch ihn aber am ehesten bekannt sein dürfte.
Inhalt dieser Übung sind 200 Kämpfe, die an einem Tag zu bestreiten sind. Die erste Stufe besteht aus einem Tag, die zweite Stufe aus drei Tagen in Folge und die dritte Stufe aus sieben Tagen in Folge.
Über diese Übungsform wird viel geredet, aber niemand hat praktische Erfahrungen. Auch in Japan sind wir lediglich auf erheblich reduzierte Varianten gestoßen.
Also galt es eigene Erfahrungen zu machen. Wir haben pro Kampf einfach mal 3 Minuten festgelegt.
Am 22.05.2008 haben wir dann unsere 200 Kämpfe absolviert. 10 Stunden netto zuzüglich Reihô und 5 Minuten Pause alle 20 Kämpfe, sowie einer 15 minütigen Pause nach 100 Kämpfen. Das hat dann wirklich einen ganzen Tag gedauert.
Nun ist Shin-Ki-Ryoku-Ichi der Kern des Schwertweges. Tachigiri fördert Shin (Verstand) nicht sonderlich. Ryoku (die Stärke, bzw. das Körperliche) sinkt auf ungeahnte Tiefen. Ki (der Wille) dagegen wird enorm gefordert. Insbesondere da im Rahmen von Ichi (der Entsprechung von Shin, Ki und Ryoku) Ki alles auffangen muss. Vielleicht entwickelt Tachigiri Ki noch nicht einmal, sondern lotet nur die Tiefe aus, aber wen das anspricht, der wird keine vergleichbare Übungsform finden.